Les périphériques vous parlent N° 2
HERBST 1994
S. 31-32
deutsch
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 Argumente und Vorschläge 

Apollonische oder Dionysische Forschung ?

Es gibt kein langfristiges Planen ohne eine Politik, die in allen Bereichen die Grundlagenforschung bevorzugt. Aber wie steht es mit dieser Forschung ?

Wenn Langzeit- und Grundlagenforschungsprojekte nicht in Betracht gezogen werden, ist die Entwicklung besonders betroffen, gleich, ob es sich um Wissenschafts-, Wirtschafts-, Sozial- oder Kulturentwicklung handelt. Darum wollen wir hier den Forschungsbereich betrachten.

Das mindeste, was man heute sagen kann, ist, dass hier eine Sperre besteht. Wir zitieren dazu Cristina BERTELLI :

„In der Praxis werden Institutionen und (politische, wirtschaftliche, künstlerische und kulturelle) Hierarchien von der Tendenz beherrscht, eine Kenntnis nur dann anzuerkennen, wenn sie sich auf etwas bezieht, was « schon da » ist. Neuheiten, Erfindungen und Initiativen, die auf neue Perspektiven hinauslaufen, haben große Schwierigkeiten, zugelassen zu werden. Daraus folgt eine Politik, die bei Budgeteinsparungen vor Allem der Grundlagenforschung die Mittel kürzt, obwohl diese neue Wege eröffnet und die spürbarsten Fortschritte erlaubt.” frz. Originalzitat (Auszug aus dem Vorwort zu Marc'O : Théâtralité et Musique, Sondernummer der Zeitschrift L'impossible et pourtant, Herausg. Assoc. STAR 1994)

Hierzu schreibt Edward T. HALL :

„...die wissenschaftlichen Institutionen und Kommissionen, die über die Forschungssubventionen entscheiden, können die vergangene Forschung behandeln und auswerten, sind aber kaum dafür ausgerüstet, die zukünftige Forschung abzuschätzen.” frz. Originalzitat (Au-delà de la culture, Sammlung Points Seuil)

Er wagt folgende Idee :
Mein Leben hat nur ein Ziel : Eines zu haben.
Was ?
Ein Ziel, Ziele.
Seinem Leben ein Ziel zu geben, ist nicht Jedem gegeben. Zunächst muss man finden. Wie kann man lernen, dass finden erfinden heißt ? Indem man sucht, einfach sucht.

Jetzt versucht er, dem, was er findet, Form und Inhalt zu geben. Diese Form, dieser Inhalt, „ein Werk”, lehrt ihn, was er sucht.

Etwas weiter bemerkt HALL :

„Der Nobelpreisträger SZENT-GYÖRGYI ordnet die Forscher gemäß einer alten Griechischen Klassifizierung ein : Das Apollonische System, das die schon existierenden Linien perfektioniert (schwacher Zusammenhang), und das Dionysische, das eher dazu geeignet ist, neue Forschungslinien zu eröffnen (reicher Zusammenhang). Wie SZENT-GYÖRGYI es sagt : « Die Zukunft der Menschheit hängt von den Fortschritten der Wissenschaft ab, und die Fortschritte der Wissenschaft hängen davon ab, welche Mittel ihr zur Verfügung stehen. Im Allgemeinen nehmen diese Mittel die Form von Subventionen an, und heutzutage werden Subventionen ungerechter Weise zugunsten des Apollonischen Systems verteilt. Wenn man ein Stipendium erhalten will, muss man zunächst ein Projekt vorstellen. Der apollonische Forscher sieht klar die zukünftigen Linien seiner Forschung und hat keine Schwierigkeiten, ein klares Projekt zu beschreiben. Für den dionysischen Forscher ist dies nicht der Fall, denn dieser kennt nur die Richtung, in die er auf die Suche nach dem Unbekannten geht ; er weiß nicht, was er entdecken und wie er es entdecken wird. » frz. Originalzitat (idem)

Über das gleiche Argument bemerkt Isabelle STENGERS :

„Geldgeber dürften sich nur noch für das interessieren, was « Anwendungen » verspricht. Zahlreiche Forscher würden ihre Instrumente nur noch benutzen, um für die Industrie nützliche « Zahlen » zu erzielen. Die Studenten würden hohnlachen, wenn man mit ihnen über « Grundlagenfragen » spricht. Ich will hier das Thema des « Endes der wahren Forschung » nicht weiter auswalzen, denn dies bedürfte Studien an Ort und Stelle. Ich wollte nur auf eine ziemlich brutale Entwicklung während der letzten Jahre aufmerksam machen.” frz. Originalzitat (L'invention des sciences modernes, Herausg. La Découverte, Anm. 9, S. 190/191)

Die angewandte, apollonische, marktbezogene Forschung ist natürlich besonders privilegiert ; sie ist das Lieblingskind der Banken und Geldgeber ebenso wie der „Politiker”. Sie ist die kurzfristige Antwort auf Produktivitäts- und Wettbewerbsprobleme. Doch bald wird sie sich als unfähig erweisen, das Produktionssystem zu „ändern”, und als wenig geeignet, den Denkgewohnheiten nachzuhelfen, wenn es darum geht, die verschiedenen Wandel, die wissenschaftlichen Revolutionen, zu verdauen. Der „dionysische” Forscher, der sich der Grundlagenforschung widmet, ist dafür besser gestellt. Doch leider begreifen weder Politiker, noch private oder institutionelle Geldgeber die Notwendigkeit der Grundlagenforschung ; sie sind in ihrer Funktion zu sehr damit beschäftigt, „Profit einzuheimsen”.


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« Pratiquement, une tendance domine les institutions, les hiérarchies quelles qu'elles soient (politische, économique, artistique, culturelle), tendance à reconnaître une connaissance, uniquement dans la mesure où elle se rapporte à un „déjà-là”. Les innovations, les inventions, les initiatives qui engagent des perspectives nouvelles auront bien du mal à se faire admettre. D'où, à la suite, une politique qui, induisant entre autres des économies budgétaires, va pénaliser durement la recherche fondamentale, celle qui ouvre les voies, permet les progrès les plus sensibles. »
 


« ... les institutions scientifiques et les commissions qui accordent les subventions à la recherche sont organisées pour traiter et évaluer la recherche passée et sont pauvrement équipées pour évaluer la recherche future. »
 


« Szent-Györgyi, lauréat du Prix Nobel, classe les deux types de chercheurs selon une vieille distinction établie par les Grecs : le système d'Apollon qui tend à amener les lignes établies à la perfection (contexte faible) et celui de Dionysos, plus apte à ouvrir de nouvelles lignes de recherches (contexte riche). Comme Szent-Györgyi le dit : “L'avenir de l'humanité dépend des progrès de la science, et les progrès de la science dépendent des crédits qu'elle peut trouver. Ces crédits prennent généralement la forme de subventions, et les méthodes actuelles de répartition des subventions favorisent injustement le système d'Apollon. Pour demander une bourse d'étude, il faut commencer par présenter un projet. Le chercheur apollonien voit clairement les lignes futures de sa recherche, et n'a aucune difficulté à écrire un projet clair. Ce n'est pas le cas pour le chercheur dionysien, qui ne connaît que la direction dans laquelle il veut partir à la recherche de l'inconnu ; il n'a aucune idée de ce qu'il va découvrir et comment il va le découvrir. »
 


« Les institutions bailleuses de fonds ne s'intéresseraient plus qu'à ce qui promet des ‘‘applications’’. De nombreux chercheurs ne feraient plus fonctionner leurs instruments que pour obtenir des ‘‘chiffres’’ qui pourraient être utiles à l'industrie. Les étudiants ricaneraient quand on leur parle de ‘‘questions fondamentales’’. Je ne poursuivrai pas ici ce thème de la ‘‘fin de la vraie recherche’’, qui nécessiterait des études de terrain. Je voulais en signaler un assez brutal développement au cours de ces dernières années »