OBJEKTIV JUGEND
Damit die Gegenwart eine Zukunft hat

Die Jugendlichen befinden sich häufig im Mittelpunkt des Interesses der Verantwortlichen auf allen Seiten. Doch eher als die Frage : „Wer ist die Jugend ?” stellt sich heutzutage die folgende, ätzendere Frage : „Die Jugend, wozu ?” RIMBAUD beschreibt sie als „die Jugend, die von allem abhängig ist”. Wir fügen hinzu : vom Besten in guten Zeiten (damit der Kommerz läuft), vom Schlimmsten in schlimmen Zeiten (für Krieg und Ausgrenzung).

Wir sind allmählich zu der Überzeugung gelangt, dass die Bezeichnungen „jung” und „Jugend” nicht selbstverständlich sind. Diese Wörter beziehen sich auf die ungefähr 15- bis 25-Jährigen. Wenn man die Jugend definiert, geht man im Allgemeinen von diesem „natürlichen” Bild einer Altersklasse aus. Von dem Augenblick an, wo man ihr einen anderen Inhalt geben möchte, z.B. im Rahmen der Wirtschaft, des Sozialwesens und der Politik, muss man sie auf einem anderen Grund bauen. Wir schlagen vor, sie als „kulturbegründet” zu definieren.

Dies ist das Projekt „OBJEKTIV JUGEND”. Es erscheint uns auf Grund folgender Fragen notwendig :

• Wie kann man die Jugend als „kulturbegründet”, d.h. außerhalb von Alterskriterien definieren ?
• Wer könnte sich nach dieser Definition um ein „Jugendprojekt” versammeln ?
• Welcher Art könnte dieses Projekt sein und welchen Inhalt, welche Ziele könnte man ihm geben ?

Wir stellen Euch diese Fragestellung in dieser dreiteiligen Sondernummer vor. Die drei Teile sollen als Leitfaden dienen, um diese Nummer so lesbar wie möglich zu machen.

OBJEKTIV JUGEND stellt eine Einheit dar. Wenn wir ihr einen Namen geben müssten, würden wir sagen, dass es sich um ein Manifest handelt, zumindest um einen Manifestvorschlag. Es müsste demzufolge vollständig gelesen werden. Wir fügen hinzu, dass alle Ideen, die es enthält, ihren Sinn erst finden können, wenn der Leser sie diskutiert, entwickelt, bereichert. Wir hoffen somit, dass diese Nummer auch zu einem Arbeitsmittel wird.