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Leitartikel | |
Krise der Jugend in der Krise | |
Jugend von Natur und von Kultur | |
Die Jugend ist ihre Zukunft : eine Suche |
Jugend von Natur und von Kultur
Wenn sich Autoritäten, Institutionen, Verantwortliche auf allen Seiten an die Jugend wenden, wen stellen sie sich darunter vor ? Eine neblige Masse, von der man eigentlich nichts weiß, außer, dass es sich um eine Altersklasse (um die 15-25 Jahre) handelt.
Dieses Bild der Jugend beruht auf einem Idealbild, das auf der einen Seite die Kraft und Schönheit des jungen Menschen in den Vordergrund stellt, und auf der anderen Unreife und Verantwortungslosigkeit anprangert. Dies ist ein doppelköpfiges Porträt, welches die Medien gemäß der Mode des Augenblicks umformen. Das ergibt einmal ein provozierendes und agressives Werbungsbild, nach dem die armen Erwachsenen lechzen sollen, die „nicht mehr das Alter haben, dabeizusein”, und ein andermal spricht man von einer Klasse von Dummköpfen, Unverantwortlichen, Unfähigen, die sich nicht zurechtfinden, formbar und ideenlos sind...
Daher schlagen wir vor, die Jugend mit der folgenden Frage zu erfassen : Was kann die Jugend sein, wenn man sie nicht nach Alterskriterien misst ?
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Krise der Jugend in der Krise
Kampf der Jugendlichen ? Gegen wen ?
Der Kampf gegen den CIP erschien der öffentlichen Meinung noch einmal als ein Kampf der Jugendlichen. Aber ein Kampf der Jungen gegen wen ? Gegen die Alten ? Sagen wir weniger schroff „die früher Geborenen”, auch wenn „natürlich”, selbstverständlich das Wort „alt” das Gegenteil von „jung” bedeutet. Das mindeste, was man sagen kann, ist, dass dieses „Wesen, das man Jugend nennt,” nicht so selbstverständlich natürlich ist. Ebenso wenig wie seine Kämpfe.
Wir wollen zu allererst klarstellen, dass dieser Text keineswegs mit dem Finger auf die Feinde der Jugend zeigen will, denn dies ließe allzuleicht den Schluss zu, dass diese sich unter den Regierenden, Verwaltern und anderen Verantwortlichen befinden. In diesem Falle wäre die Lösung allzu einfach : Eine Wahl, neue Abgeordnete an Stelle der alten, und, „zurück zum Fortschritt”, wie zuvor, in der besten aller Welten. In der Tat ist die Lösung gar nicht so einfach.
Die Krise und ihre Auswirkungen auf die Jugend
Wir glauben, dass man in der heutigen Lage zu allererst den Rahmen dieses „Kampfes der Jugend” umschreiben und die Zusammenhänge, in denen er sich abspielt, die Motivationen, die ihm zu Grunde liegen, aufzeigen muss. Die Krise ist zunächst der Grund dafür, dass diejenigen, die unfähig sind, sie zu lösen, meinen, dass sie eine ganze Generation opfern müssen. Für sie handelt es sich nicht nur um eine Meinung, sondern um eine Feststellung, ein allgemeines „Sich-Gehen-Lassen” gegenüber der Unfähigkeit der Generation, die an der Macht ist, der Krise Stirn zu bieten.
Kein Bild der Jugend kann die Jugend darstellen. Die Jugend ist das, was nicht in ihrem Rahmen liegt. Um sie zu finden, müssen wir aus dem Rahmen treten. Wir messen die Jugend an der Zeit, die vorübergeht. Im Vorübergehen vernichtet die Zeit jene, die sich an einem „Idealbild” aufhängen lassen. Sie bleiben auf der Stelle, wie festgenagelt an der Idee, die sie sich von ihr machen, oder sie betrachten im Fernsehen, wie sie sich langsam entfernt. Die Zeit ist ewig jung, denn sie schreitet voran und lässt ihr Alter hinter sich. Wenn wir nicht auf der Stelle altern wollen, müssen wir mit der Zeit gehen. Die Jugend ist nicht naturgegeben. Man muss die Jugend erfinden. Wir müssen dafür sorgen, dass sie unsere Kultur wird, eine zu schaffende Kultur. |
Einem zu großen Teil der Leute, die „ihren Platz haben”, erscheint es zunächst als das Wichtigste, dass die Dinge „so bleiben, wie sie sind”. Später sehen wir weiter ! Wenn man von einer Wende spricht - sicher, man spricht darüber - dann nur, um sich an die glücklichen Zeiten des Wachstums zu erinnern. Die Wende, das bedeutet also nichts Anderes als einen traurigen Rückblick auf das „Wirtschaftswunder” der Nachkriegszeit, in der die Wirtschaft der westlichen Länder einen außerordentlichen Aufschwung erlebt hat. Und doch ist es genau die industrielle und soziale Entwicklung jener dreißig Jahre, die die gegenwärtige lange Krise (siehe das Kapitel Die Krise oder die lange Agonie des Taylorismus) mit sich gebracht hat. Der Ausweg aus dieser Krise ist sicher nicht zu finden, indem man „die Vergangenheit wiederherstellt”. Ein Rückweg ist nicht möglich. Was aber Niedergang, Dekadenz und Zivilisationsverfall betrifft : Sie sind eine historische Wirklichkeit. Wenn wir eine Katastrophe vermeiden wollen, zwingt uns die „Unumkehrbarkeit der Zeit”, eine „andere” Art von Wachstum und einen neuen Anfang zu finden. Das Wort „Wachstum” selbst bedarf einer neuen Definition.
Wenn diejenigen, die noch einen „anständigen Arbeitsplatz” haben, sich auf das Ziel beschränken, diesen zu behalten, entwickeln sie einen Widerstand gegen den Wandel und einen blinden Egoismus, welche ihrerseits eine Bitterkeit gegen die Jugend nähren : Für sie sind die Jugendlichen jene, die alles umstürzen wollen. Sie haben eine Heidenfurcht vor den Neuankömmlingen, vor den Ausländern, vor den „anderen”, und so verwurzeln sich die Feinde des Wandels in ihren Ängsten, ihren Fürchten, ihren Mittelmäßigkeiten, mit dem krankhaften Verlangen, noch einen Tag in einem unveränderten „Lebensrahmen” durchzuhalten, der allein ihnen eine Stabilität zu versprechen scheint.
In dieser in ständigem Wandel begriffenen Welt können sich die Konflikte nur ausweiten zwischen denen, die den Lauf der Dinge anhalten und eine „Gegenwart” festhalten wollen (denn diese „Gegenwart” stellt ihr unmittelbares Interesse dar, zumindest glauben sie es) und denen, die mit der Zeit gehen und aus der Welt in Bewegung ihre Zeit machen wollen. Heutzutage ist es wichtiger, sich seine Position in der Zeit als in einem Lager zu suchen.
Seit 1968 haben die, die man Jugend nennt (das Wort bezeichnet hier die Altersklasse), einige Schlachten geliefert und sogar einige gewonnen, doch bis heute haben sie den Krieg verloren. Sie haben den Krieg verloren, weil sie der Bezeichnung „jung” keinen projekt- und zielbezogenen Inhalt haben geben können, weder im sozialen, noch im kulturellen, noch im politischen Bereich.
Selbstverständlich können wir eine derartige Behauptung nicht aufstellen, ohne sie zu erklären. Wir kommen hierauf im Weiteren zurück, doch wollen wir zunächst bei dem Worte „Krieg” verweilen. Es handelt sich hier nämlich nicht um eine Redewendung, sondern um eine schwerwiegende Realität, eine Gefahr, deren Drohung gegenwärtig ist und uns die Zukunft versperrt.
Die Jugend ist das Opfer des Wirtschaftsweltkrieges
„Krieg ist Politik mit anderen Mitteln” sagte KLAUSEWITZ. Es gibt „klassische” Kriege, in denen sich Feinde gegenüberstehen, die mit Waffengewalt versuchen, das Kräfteverhältnis zu ihren Gunsten zu verschieben. Doch der Krieg kann andere Gesichtszüge annehmen : „la drôle de guerre”, der Kalte Krieg, die Revolutionskriege, die ideologischen Kriege, die Kriege im Untergrund, die Kriege des Verbrechens. All diese Kriege haben mehr oder weniger eines gemein : Sie versuchen, die wirtschaftliche Stellung der kriegführenden Parteien zu verbessern : Eroberung von Märkten, Einflusszonen, Reichtümern. Die Mächtigen suchen ständig, ihre Hegemoniestellung zu erhalten oder zu verstärken, während die anderen ihre eigenen Mittel einsetzen, um Widerstand zu leisten.
Heutzutage weitet sich ein klarer und harter Wirtschaftskrieg auf die ganze Welt aus. Die Gewalttätigkeit dieses Krieges ist zweifellos weniger offensichtlich, aber dennoch ebenso barbarisch wie die der Waffen. Es handelt sich um eine schwelende, langsame Gewalt. Und nun befinden wir uns an dem Punkte, wo die Strategie dieses langwährenden Wirtschaftskrieges verlangt, die jungen Generationen auf Schritt zu bringen. Gelegentlich tritt in Frankreich diese Unterwerfung der Jugendlichen unter die Zwänge des internationalen Wirtschaftskrieges zu Tage. Meistens, müssen wir feststellen, in der Folge von Fehlern der Regierenden.
Wenn eine menschliche Gemeinschaft, gleich welchen Alters ihre Mitglieder sind, eine Entwicklung, d.h. „ein Leben, das man in der Gegenwart leben kann”, und nicht „einen im Warten auf bessere Zeiten verlorenen Zeitraum” haben will, muss sie unserer Überzeugung nach ein Projekt, eine Strategie, eine Politik erarbeiten, um auf die sogenannten Opfer, die die Regeln der Weltwirtschaft fordern, eine Antwort zu geben. Dies ist um so wichtiger, als diese Regeln selbst dabei sind, ihre Bedeutung zu verlieren. Wenn man sich ihnen unterwirft, bedeutet das somit, die Agonie eines Systems zu verlängern, das durch die Zeitentwicklung schon verurteilt ist.
Man kann auch nicht einfach eine ganze Generation opfern, ohne die Nation selbst aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dieses hieße nämlich, die Zukunft der Nation selbst zu opfern. Wenn man somit die Jugend (die geopferte Generation) dazu zwingt, sich den Zwängen der Zeit zu beugen, hat sie nur eine Alternative : Entweder zu gehorchen oder den Kampf aufzunehmen, um den Lauf der Dinge zu ändern. Es ist die Jugend, die das „Ereignis” hervorrufen muss, das alles anders werden lassen kann. Niemand sonst.
In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts hat es zahlreiche Befreiungskriege gegeben. Die meisten verdeutlichen den Zeitlauf und eine Neuverteilung der Karten, neue Spielregeln für eine andere Welt. Man spürt genau, dass mit den spontanen Straßenbewegungen, den konjunkturellen Explosionen in den Vorstädten und in den Universitäten seit 1968 ein neuer Befreiungskampf begonnen hat, der der Jugend. Aber um welche Art von Befreiung handelt es sich hier ?
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Jugend von Natur und Jugend von Kultur
DieJugend, eine Gegenwart, die eine Zukunft hat
Die Jugend, die sich auf die Altersklasse bezieht, dies ist die „allem unterworfene” Jugend, von der RIMBAUD spricht. Sie hat nur dazu gedient, die einen von den anderen abhängig zu machen. Die Nazijugend ist ein gutes Beispiel dieser altersbedingten Jugend, die „allem unterworfen” und bereit ist, dem Schlimmsten zu dienen.
Wir müssen uns folglich zunächst danach fragen, ob diese Jugend nicht zu machen, zu definieren ist. Sie könnte sich nur durch ihren Stil, ihre eigenen Denk- Auffassungs- Seins- Verstehens- und Handelnsweisen erfinden, und sie würde so lange dauern, wie sie sich erfinden könnte, möglicher Weise ein ganzes Leben lang ; dies könnte sogar ein Lebensziel sein.
Gelegentlich der letzten Ereignisse mit dem CIP haben die Medien und die öffentliche Meinung (aber ist das nicht dasselbe ?) nochmals über die Jugend dieselben Plattheiten losgelassen. Die Generation, die der CIP betrifft, hat sich noch einmal in einer Altersklasse aufspießen lassen. Die Auffassung, dass die Jugend nur eine Zeitspanne, ein Übergang zum Erwachsenenalter ist, dauert damit immer noch an. Dies ist ein hässliches Bild, es lässt glauben, dass sich die Jugend nur am Alter mäße. So gesehen hat die Jugend keine Zukunft, denn ihre „natürliche” Zukunft wäre das Alter der Erwachsenen. So betrachtet wäre die Jugend nur ein Zeitsprung zwischen der Kindheit und dem Erwachsenenalter, eine Vorbereitungsphase für... was eigentlich ? Für das „Leben”, das „natürlich” mit dem Erwachsenenalter beginnt.
Wenn wir dieser „Naturwahrheit” entgehen wollen, wird eine Umdefinition des Begriffes „Jugend” eine unabdingbare Notwendigkeit. Hierzu müssen wir natürlich dieses „Natürliche” verlassen.
Wir wollen demnach die Jugend nicht mehr „von Natur”, sondern „von Kultur” definieren. In einer seiner Bedeutungen steht das Wort „Natur” für alles, was angeboren ist. Damit steht es im Gegensatz zu der Bezeichnung „Kultur” : Das, was erworben und erwerbbar ist. Seit langem kennt man den Gegensatz zwischen Natur und Kultur. Im Rahmen dieses Textes bekommt das Wort „Kultur” genau den folgenden Sinn : Alles, was der Mensch im Rahmen einer gegebenen Gesellschaft erworben und hergestellt hat.
„Von Natur” sagen wir, dass sich die Jugend auf die Altersklasse der 15 bis 25-jährigen bezieht, sowie auf alle Offensichtlichkeiten, die man ihr zuschiebt. Im Gegensatz dazu sagen wir, dass sich die Jugend „von Kultur” durch ganz andere Kriterien erfassen lassen müsste. Welches sind diese Kriterien ? Dies müsste man jedesmal von Fall zu Fall entscheiden, jedesmal, an jeder Etappe einer Zivilisation in einem bestimmten kulturellen Rahmen.
Was uns betrifft sagen wir, dass die Jugend „von Kultur” nicht vorgegeben ist. Somit ist sie kein Altersprivileg, sie ist Bestandteil der Kulturbewegung, sie muss erworben werden. Mehr noch - und dies ist ein Vorschlag - : Wir sagen, dass sie zu machen ist, dass sie Bewegung ist. Sie ist die Bewegung des Menschen zu seiner Erfüllung, seiner Zukunft.
Viele, zu viele Menschen verzichten auf ihre Jugend. Viele, zu viele, gleich welchen Alters, haben nie eine Jugend gehabt. Viele, zu viele, werden nie eine Jugend haben. Sie sind alt geboren oder vielmehr, man hat sie zu Alten von Geburt an gemacht. Dies ist ein schreiender Skandal. Niemand ist zu alt, um seine Jugend, „seine Art, jung zu sein” zu finden und zu leben : „Wäre ich 90 Jahre alt und hätte ich nur noch drei Tage zu leben, hätte ich noch die Wahl, sie jung oder alt zu leben.” |
Selbstverständlich ist diese Position einer „kulturbezogenen Jugend” sehr schwer zu halten. Mit ein paar Ausnahmen (Dichter und Philosophen) wird die Jugend praktisch immer als „naturgegeben” aufgefasst und auf einen Übergang, eine Lebenszeitspanne beschränkt. Diese „Naturvision” führt dazu, das Leben als eine kontinuierliche Folge von Jahren, die einander folgen, anzusehen, von der Kindheit zum Heranwachsenden, von der Jugend zum Erwachsenenalter, zum Rentner, zum Greisen (wenn man soweit kommt). Selbstverständlich gibt uns diese Interpretation ein Mittel in die Hand, das Leben zu messen, aber dieses ist platt, äußerst vereinfachend und eingrenzend. Sie berücksichtigt nicht die allgemeine Bewegung des Menschen durch die Zivilisationen, weder Wissenschaften, noch Kunst, noch Geschichte. Sie nährt nur die Identitätsfrage, die weiterhin den Menschen durch unveränderliche Kategorien erklären will : Geschlecht, Alter, Beruf, Religion, Rasse, Staatsangehörigkeit, Familienstand usw. Wenn man sich für eine „kulturbezogene Jugend” entscheidet, geht das „natürlich nicht” von selbst. Man wird auf enormen Widerstand stoßen. Hier wird ein wahrhaftiger Kampf aufgenommen.
Mit dem Begriff einer Jugend „von Kultur” vermeiden wir es zunächst, Jedermann gemäß einer Altersklasse zu messen und ihn auf einen „Augenblick seines Lebens” zu beschränken. Vielmehr werden wir versuchen, ihn durch Konzepte zu erfassen, die sich auf „die Qualität seines Lebens” beziehen, d.h. auf die besondere Qualität jedes menschlichen Wesens : Die Art und Weise, seine Besonderheit auszudrücken. Dieser Ausdruck der Qualität bezieht sich auf eine Aktivität, sicherlich nicht auf eine Referenz oder ein Idealbild. Dies wollen wir besonders unterstreichen : Er bezieht sich auf eine Aktivität (ein Verhalten, eine Art und Weise, zu handeln und zu sein), von der wir sagen, dass sie jugendlich ist, wenn sie nicht vergisst, ihre Entwicklung mit in die Rechnung einzubeziehen. Und dies gibt uns das Recht, zu sagen, dass „jedes Alter seine Jugend hat” oder sie nicht hat, je nachdem, welche Position man einnimmt und welche Aktivität man treibt.
In der aktuellen Krisensituation müssen wir uns jetzt fragen : Was ist heutzutage die „kulturelle” Jugend ? Und in der Folge : Wie kann ihre Entwicklung aussehen ? Eine Antwort in der Art : „Die Jugend ist dies und das, und morgen wird sie dies und das erreichen” kann uns sicher nicht zufriedenstellen. An erster Stelle müsste man konkrete Vorschläge ausarbeiten, ein Verfahren einleiten und eine Zielvorstellung erstellen. Ein Jugendprojekt ist notwendig.
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Die Jugend ist ihre Zukunft : eine Suche |
Die Jugend ist ihre Zukunft : Eine Suche
Wir fassen dieses Projekt als eine Suche auf. Und warum sollten wir diese Suche nicht mit dem folgenden Vorschlag einleiten : „Wir wollen die Jugend suchen, indem wir eine Gegenwart aufbauen, die eine Zukunft hat” ? Zunächst kann dieses Wort aufbauen nur Kampf bedeuten, um einen sozialen und kulturellen Freiraum für diese Jugendproblematik zu erobern. Wir machen uns auf diese Suche. Alles ist aufzubauen, alles ist zu finden und zu erfinden. Und vor allem dürfen wir eines nicht vergessen : Zunächst müssen wir unsere eigene Jugend finden und erfinden. Alle, und ein Jeder von uns. So stellt sich uns das Projekt „OBJEKTIV JUGEND” dar.
Mit diesem Projekt behaupten wir, dass die Jugend ihre Entwicklung ist, aber dass die Entwicklung sich nur in der Gegenwart seines Lebens erfassen kann, in einer Gegenwart, die man aufbaut, indem man auf jedem Schritt seine Zukunft vorbereitet. Die Jugend bekommt man nicht geschenkt. Sie ist eine ständige Eroberung.
Wir geben noch zu bedenken, dass man leider in jedem Alter an seiner Jugend vorbeigehen kann. Doch wollen wir dies nicht allzusehr bedauern. Man kann sich auch umgekehrt sagen, dass man an jedem Alter seine Jugend leben kann. Unser Leben ist das, was vor uns liegt, was aufzubauen ist. Kurz gesagt, ist die Jugend ein Projekt. Sie ist das Projekt, jung zu sein, indem man in der Gegenwart vollständig die Suche nach seiner Jugend und seine Entwicklung lebt.
Wir wollen dieses Projekt mit all denen realisieren, die sich in jeder Etappe ihres Lebens sagen, dass ihr Ziel immer vor ihnen liegt, die sich gemäß eines Werdens bestimmen, das in der Gegenwart zu leben ist, mit all denen, die dem Wort „Jugend”, dem gemäß Henry JAMES „schönsten Wort der Sprache” eine Bedeutung geben wollen, aus der „eine Kultur hervorgehen kann”. All diese Menschen soll unsere Bewegung mit einbeziehen.